29.09.2023 -

NAKSE: Gemeinsam Fortschritt erreichen

Nationale Konferenz zu Seltenen Erkrankungen schafft erneut Plattform für konstruktive Zusammenarbeit

Für die rund 4 Millionen Menschen mit Seltenen Erkrankungen in Deutschland wurde schon viel bewegt: Es gibt u.a. 36 Zentren für Seltene Erkrankungen, ein aktives Nationales Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE), innovative Versorgungs- und Forschungsprojekte sowie eine europäische Zusammenarbeit.

„Menschen mit Seltenen Erkrankungen erleben dennoch Nöte wie lange nicht. Corona-Pandemie, Krieg, Energiekrise und Inflation verunsichern die Gemeinschaft der Menschen mit Seltenen Erkrankungen, deren Belastungen dadurch gewachsen sind," erklärt Mirjam Mann, Geschäftsführerin der ACHSE zur Eröffnung der NAKSE 2023. „Hinzu kommen die Auswirkungen aktueller Gesetzesvorhaben und Reformen im Gesundheitswesen, die Sorgen verursachen. Betroffene fragen sich, ob sie ihre Medikamente oder ihnen zustehende Leistungen erhalten werden, zumal der Kampf darum schon jetzt oftmals zehrend ist."

„Neben einer oftmals unzureichenden Versorgungslage, in der sich viele Betroffene befinden, blicken wir zugleich auf einen technologischen und digitalen Fortschritt, der mit großen Chancen für Diagnosefindung, Therapieentwicklung, Prävention etc. verbunden ist," sagt Dr. Holm Graeßner, Leiter des Zentrums für Seltene Erkrankungen Tübingen und Mitorganisator der NAKSE. Er unterstreicht die Ziele der Konferenz vor diesem Hintergrund, nämlich: „Zu erfassen, wie wir die Betroffenen, trotz der aktuellen Lage gut unterstützen und bestmöglich versorgen, während wir sicherstellen, dass sie vom wissenschaftlichen Fortschritt profitieren. Wir wollen schauen, was jede und jeder der hier anwesenden Akteure konkret tun kann und die Ergebnisse der Konferenz in die entsprechenden Arbeitsgruppen mitnehmen, aber auch an die Politik adressieren."

Ein erstes Fazit des ersten Konferenztages

Menschen mit Seltenen Erkrankungen benötigen dringend Therapien. Die adäquate Versorgung der schwer chronisch erkrankten Menschen ist auch ethisch geboten und eine gesamt-gesellschaftliche Aufgabe. Darüber hinaus gilt es, die bisher geschaffenen Versorgungstrukturen (u.a. Zentren für Seltene Erkrankungen) finanziell zu sichern und verlässliche Strukturen aufzubauen, die Menschen ohne Umwege Zugang zu diesen Versorgungsleistungen ermöglichen. Forschungsstrukturen und Netzwerke müssen weiter aufgebaut und langfristig finanziell gesichert werden. Neue Methoden und Technologien, die Fortschritt, Innovation und eine Hoffnung auf Therapie oder gar Heilung für die Betroffenen bedeuten, müssen einbezogen und ebenfalls gefördert werden.

Wir werden weiter berichten. Eine Ergebnisbroschüre zur NAKSE folgt Ende 2023 auf www.achse-online.de.

Posterausstellung

Pressemeldung

Rückblick der NAKSE 2023 in Bildern

Stimmen aus der Konferenz

Eva Luise Köhler, Schirmherrin der ACHSE, appelliert in ihrem Grußwort insbesondere an die Politik, an Menschen mit Seltenen Erkrankungen in den aktuellen Gesetzvorhaben zu denken. Sie betont: „Forschung und Vernetzung brauchen strukturelle Förderung" und ergänzt: „Von der Erforschung Seltener Erkrankungen können auch die häufigen Erkrankungen profitieren." Das gelte nicht nur für Therapieansätze, sondern auch für die vernetzten Versorgungsstrukturen, die mit den Zentren für Seltene Erkrankungen bereits etabliert sind. Diese müssten endlich auf finanziell sichere Beine gestellt werden.

Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach betont in seiner Videobotschaft ebenfalls, wie wichtig gerade im Bereich der Seltenen Erkrankungen die Vernetzung ist. So sei diese und die umfassende Datennutzung auch für die Diagnostik und die Therapiefindung bedeutsam." Darüber hinaus trügen Kongresse wie die NAKSE zur Vernetzung bei, ebenso wie das Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen (NAMSE), dem er die weitere Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit zusichert.

Anna Wiegandt schildert ihre zermürbenden Erfahrungen mit fehlenden Pflegeprodukten und mangelnder Anerkennung ihr zustehender Leistungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Die 31-Jährige leidet an ARCI. Das Kürzel steht für Autosomal Rezessive Kongenitale Ichthyose. Sie fordert: „Verständnis, Unterstützung und Wertschätzung für Betroffene von Seltenen Erkrankungen sowie eine bessere Betreuung bei Anträgen und rechtlichen Verfahren. Die geschilderten Erfahrungen sind repräsentativ für viele Menschen mit Ichthyose und weiteren Seltenen Erkrankungen, die oft noch weit von einer angemessenen Versorgung entfernt sind."

Posterpreisträger

Solve-RD - solving the unsolved rare diseases erhält den Posterpreis. Dr. Holm Graeßner nimmt den Preis von Prof. Dr. Peter Bauer vom Sponsor Centogene für das Projektteam entgegen. Herzlichen Glückwunsch: Birte Zurek (1), Kornelia Ellwanger (1) und Holm Graeßner (1,2).

1) Institut für Medizinische Genetik und Angewandte Genomik, Universität Tübingen

2) Zentrum für Seltene Erkrankungen, Universitätsklinikum Tübingen

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Vormerken: NAKSE2025

Die nächste NAKSE findet am 18. und 19. September 2025 statt

Kontakt

Mirjam Mann, LL.M.

Geschäftsführerin
+49-30-33 00 708-0
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