27.01.2021 -

Pflegende Angehörige prioritär impfen

Offener Brief an Jens Spahn

ACHSE hatte mit großer Erleichterung die Anpassung der Empfehlung der STIKO vom 8. Januar 2021 aufgenommen, weil diese die Menschen mit seltenen Vorerkrankungen in den Blick genommen hat. Allerdings werden pflegende Angehörige in dieser Empfehlung nach wie vor nicht beachtet, obwohl diese nicht unerheblich große Personengruppe die alltägliche Versorgung der Patienten mit (seltenen) chronischen Erkrankungen zuhause erbringt!

In einem Offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert die ACHSE, dass die Rechtslage schon jetzt angepasst wird, damit Menschen mit Seltenen Erkrankungen, die ein erhöhtes Risiko auf einen schweren Verlauf haben sowie ihre pflegenden Angehörigen direkt prioritär geimpft werden können, wenn die verfügbaren Impfstoffe dies erlauben!

Pflegende Angehörige sollten prioritär geimpft werden,

• weil es für Kinder aktuell noch keine Möglichkeit der Impfung gibt, sie also in der Impfstrategie bisher keine Berücksichtigung finden – auch wenn noch nicht sicher ist, ob die Impfung eine Transmission des Virus verringert oder ganz verhindert.

• weil sich durch den engen Kontakt zu den zu Pflegenden ein erhöhtes Ansteckungsrisiko ergibt – eine Infektion mit dem Coronavirus könnte die Pflegesituation nicht nur unverhältnismäßig belasten sondern ggfs. unmöglich machen, so dass die Pflege nicht mehr gewährleistet ist!

• weil es sich bei einigen pflegendenden Angehörigen häufig schon altershalber (60- bis 70-Jährige) um eine Risikogruppe handelt, die dann noch ihre erwachsenen Kinder (35- bis 45-Jährige) pflegt und betreut – diese Gruppe ist auch zum eigenen Schutz auf eine priorisierte Impfung angewiesen!

Menschen mit Seltenen Erkrankungen haben keine Zeit zu verlieren. Viele Betroffene und betroffene Familien befinden sich seit fast einem Jahr in häuslicher Isolation. Für sie alle zählt jeder Tag. Eine Impfung schenkt Hoffnung.

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