Seid Sand im Getriebe der Welt, nicht Öl

Die Deutsche Gesellschaft für Osteogenesis imperfecta (Glasknochen) Betroffene e. V. (DOIG) veröffentlicht Texte ihres verstorbenen Gründers Dr. Peter Radtke (Text: Andrea König-Plasberg)

Die Deutsche Gesellschaft für Osteogenesis imperfecta (Glasknochen) Betroffene e. V. (DOIG) trauert um ihren Ehren- und Gründungsvorsitzenden, Dr. Peter Radtke, der am Samstag, den 28. November 2020, im Alter von 77 Jahren verstarb.
 
Dr. Peter Radtke gründete am 26. Juli 1984 in Freising die DOIG mit dem Ziel, Menschen mit Glasknochen und ihre Angehörigen in Politik und Öffentlichkeit zu vertreten und Erfahrungsaustausch und gegenseitige Unterstützung zu ermöglichen.
 
Das Wirken von Dr. Peter Radtke ging weit über die Deutsche OI-Gesellschaft hinaus.

Er gründete die Arbeitsgemeinschaft Behinderung und Medien (abm) und wurde als Schauspieler, Buchautor und als Vertreter im Deutschen Ethikrat bekannt.

Seine Rede aus dem Jahr 1994 anlässlich des 10-jährigen Bestehens der DOIG ist auch heute noch aktuell, nicht nur für die DOIG. Insbesondere sein Aufruf, Sand im Getriebe der Welt zu sein, gilt nach wie vor. Aber auch sein Rückblick auf die Entwicklung der Behinderten- bzw. Selbsthilfebewegung in Deutschland ist interessant zu lesen.

Die DOIG hat den Text deshalb nun auf ihrer Website veröffentlicht:
 
 
Mehr über und von Peter Radtke, auch Leseproben aus seinen Büchern, gibt es auf
 

Deutsche Gesellschaft für Osteogenesis imperfecta (Glasknochen) Betroffene e. V.

Seit 1984 setzt sich die Selbsthilfeorganisation bundesweit für die Interessen von Menschen mit Osteogenesis imperfecta und deren Angehörigen ein. In Deutschland wird umgangssprachlich oft der Begriff Glasknochen verwendet, denn die Knochen der Betroffenen brechen ähnlich schnell wie Glas. Das Leben mit OI stellt besonders in der Kindheit und Jugend in vieler Hinsicht eine Herausforderung dar, kann mit etwas Hilfe und Unterstützung jedoch zu einem sehr erfüllten und weitgehend unabhängigen Erwachsenenleben führen. Die Patientenorientierte Krankheitsbeschreibung (PKB) der Organisation beinhaltet die unterschiedlichen Unterstützungs- und Therapiemöglichkeiten. Rein statistisch gesehen schätzt man in Deutschland die Zahl der Betroffenen auf 4000 bis 6000 Menschen, die mit dieser erblich bedingten Störung leben. Die tatsächliche Zahl dürfte allerdings noch höher liegen, da die milderen Formen oftmals erst im späten Erwachsenenalter festgestellt werden.

Mehr Informationen, Ansprechpartner und Hilfe finden Sie hier:

http://oi-gesellschaft.de/

 

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