Jetzt Petition zum Erhalt der Kinderkrankenpflege mitzeichnen

Die Ausbildung von pflegerischem Fachpersonal sieht nur noch wenige Stunden für pädiatrische Spezialisierung vor. Bleibt es dabei, müssen Familien und Kinder noch länger auf Hilfe warten. Deshalb: Unterzeichnen Sie bitte die Petition 185291 „Erhalt des Wahlrechts nach § 59 Pflegeberufegesetz innerhalb der Pflegeausbildung vom 18. August 2025“ beim Deutschen Bundestag.

Mehrere Pflegekräfte betreuen ein Kind im Krankenhausbett, das ein Kuscheltier hält und an medizinische Geräte angeschlossen ist.

ACHSE macht sich dafür stark, dass Kinderkrankenpflege eine Zukunft hat! Mit Sorge betrachten wir dabei die aktuelle Entwicklung. Schon jetzt mangelt es akut an Fachpersonal in der Kinderkrankenpflege. Und die Pläne zur Ausbildung von pflegerischem Fachpersonal sehen im Lehrplan nur noch wenige Stunden für eine pädiatrische Spezialisierung vor. Wenn das so bleibt, fehlen bald noch mehr Fachkräfte in Kinderkliniken und zu Hause. Dann müssen Familien und Kinder noch länger auf Hilfe warten.

Kranke Kinder brauchen Fachpflege: Kinderkrankenpflege erhalten, Zukunft sichern

Schon mehrfach haben wir diesen Notstand in Stellungnahmen aufgegriffen. Aktuell unterstützen wir die Petition 185291 „Erhalt des Wahlrechts nach § 59 Pflegeberufegesetz innerhalb der Pflegeausbildung vom 18.08.2025“ beim Deutschen Bundestag und bitten um Ihre Mitzeichnung.

Worum geht es konkret in dieser Petition?

Innerhalb der generalistischen Pflegeausbildung kann man sich zurzeit noch im 3. Lehrjahr auf die Kinderkrankenpflege spezialisieren. Doch selbst dieses Wahlrecht ist nun in Gefahr. „Wir wollen es bewahren, für alle Pflegekräfte, Kinder und Familien. Denn: Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und verdienen professionelle und spezialisierte Pflege!“, so Pauline Marie Hense, Auszubildende, Aktivistin in dem Bereich und eine derjenigen, die die Petition beim Bundestag eingereicht hat. 

“Schluckbeschwerden und Brennen beim Wasserlassen – für ein Kind sind alles `Bauchschmerzen‘! Die Frage `Wo tut es weh?` bringt uns in der Pädiatrie meist nicht weiter,“ so Kati Birr, Kinderkrankenschwester und ACHSE-Beraterin für Betroffene und Angehörige. „Frühgeborene, Kinder und Jugendliche mit chronischen seltenen Erkrankungen oder Patientinnen und Patienten, die ihre Beschwerden kaum oder gar nicht beschreiben können: Sie alle benötigen fach- und altersgerechte Expertise. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und verdienen professionelle und spezialisierte Pflege!”

Ausbildungszahlen in der Realität zeichnen dramatisches Bild

Heute zeigt sich: Die Realität ist schlimmer. 2024 haben trotz steigender Absolventenzahlen wieder nur ein Prozent der Pflegeabsolventinnen und -absolventen – etwa 280 von 37.400 – den Abschluss mit Schwerpunkt Gesundheits- und Kinderkrankenpflege gemacht.1 Die Zahl sinkt weiter trotz hoher Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Das Angebot an häuslicher Gesundheits- und Kinderkrankenpflege, Tages-, Kurzzeit- und Verhinderungspflege ist schon jetzt kaum vorhanden wegen fehlender Fachkräfte. Eltern kämpfen um jede Entlastung, Kinder und Jugendliche mit Seltenen Erkrankungen werden zu Leidtragenden eines Systems, das ihre Bedürfnisse ignoriert. Fachpersonal in Kinderkliniken ist Mangelware, Behandlungen schwerkranker Kinder müssen verschoben werden.

Die Petition ist ein Weckruf 

Wir müssen jetzt handeln, sonst wird die Versorgung von Kindern und Jugendlichen zu einem nicht zu verantwortbaren Risiko für Familien. Die Schwächsten werden am meisten leiden. Wir brauchen spezialisierte Gesundheits- und Kinderkrankenpflegepersonen mit Expertise – keine Kompromisse.

Petition bis 19.01.2026 zeichnen

Unterstützen Sie die Petition bis zum 19.01.2026 für den Erhalt der spezialisierten Kinderkrankenpflege. Jede Unterschrift zählt – für unsere Kinder, für ihre Zukunft, für Menschlichkeit in der Pädiatrischen Pflege!

Zur Petition: epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2025/_08/_18/Petition_185291.html

 

Ein Thema seit 2016

Seit 2016 warnt die ACHSE immer wieder davor, dass die Versorgung von Kindern mit chronischen und seltenen chronischen Erkrankungen besonders gefährdet ist. Elternverbände reagierten damals geschockt und waren frustriert von der Neuordnung in der Pflegeausbildung. Die Missstände wachsen. Insbesondere bei den Seltenen Erkrankungen pflegen Angehörige bzw. Eltern ihre betroffenen Kinder. Nicht nur, weil sie sich mit der Erkrankung besonders gut auskennen, sondern auch, weil es nicht genug pflegende Fachkräfte gibt. Dieser Zustand hat sich über die Jahre akut verschlechtert. Die Not der betroffenen Mütter und Väter ist groß. Sie fühlen sich allein gelassen. Sie erhalten kaum Unterstützungsangebote, Entlastungsangebote sind rar.


(1) www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2025/07/PD25_276_212.html
 

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